
Liebe Leserin, lieber Leser,
aus Wien hört man Erstaunliches: Das Newtonsche 1/r²-Gesetz der Schwere herrscht nicht nur im Großen, es gilt auch im Kleinen. Dazu später mehr.
Vor 180 Jahren, am 3. April 1841, kam in Leipzig Hermann Carl Vogel (gest. 1907) zur Welt. Er übernahm 1882 als erster Direktor die Leitung des 1874 gegründeten ersten Astrophysikalischen Observatoriums der Welt. Auf dem Potsdamer Telegrafenberg maß er fotografisch, was messtechnisch den Durchbruch brachte, mit seinem Sternspektrografen Radialgeschwindigkeiten von hellen Sternen und entdeckte ganz nebenbei die sog. spektroskopischen Doppelsterne, darunter 1889 den wohl bekanntesten: Algol (β Persei). Algol, was arabisch so viel wie Teufelskopf bedeutet die alten Griechen erkannten in ihm das schlangenhaarige Medusenhaupt , war durch seine Veränderlichkeit 1667 ins Gerede gekommen. Aller 2,867 Tage fällt Algols Helligkeit für wenige Stunden auf 1/3 des Normallichts. Der vermeintliche Unglücksstern, ein Bedeckungsveränderlicher, für Vogel ein Glücksfall!
Am 12. April 1961, vor 60 Jahren, begann mit Jurij Aleksejewitsch Gagarin (19341968) in der Wostok 1 die bemannte Raumfahrt. Exakt 20 Jahre später startete der Space-Shuttle Columbia zu seinem Jungfernflug.
Vor 45 Jahren machte die deutsche Raumfahrt Schlagzeilen. Ihre Sonnensonde Helios-B, von der NASA auf den Weg gebracht, kam unserem Zentralgestirn am 17. April 1976 auf 43,432 Millionen Kilometer nahe. Dieser Rekord wurde erst Ende Oktober 2018 von der Parker Solar Probe eingestellt. Es sei erwähnt, dass Parker am 29. April der Sonne zum achten Male nahe kommt. Diesmal bis auf 11,1 Millionen Kilometer, gerechnet vom Sonnenzentrum. Möglich macht das Venus. Bei jedem Vorbeiflug entzieht Venus der Sonnensonde Bahndrehimpuls. Dadurch verlängert sich zwar für Venusianer (unmessbar) das Venusjahr, aber dafür kommt im Gegenzug Parker peu à peu dem Stern, um den sich alles dreht, näher.
Frohe Osterfeiertage wünscht
Hans-Erich Fröhlich