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Sirius hat einen Begleiter: Sirius B. Schon Friedrich Wilhelm Bessel (1784-1846) war um 1834 das Taumeln von Sirius aufgefallen. Er hatte dies der Anwesenheit eines Begleiters zugeschrieben. Dieser nun wurde 1862 von Alvan G. Clark (Sohn), einem amerikanischen Instrumentenbauer, als er die Optik eines neuen Refraktors testen wollte, erstmals gesehen. Das Sternchen 8½ Größe ist bestenfalls 11 Bogensekunden von Sirius A entfernt und «ertrinkt» gewöhnlich in des Hauptsterns Lichtfülle. Sirius B, schwer wie die Sonne, benötigt 18295.4 Tage (50,09 Jahre) für einen Umlauf um den 2,3-fach schwereren Sirius A.

Erneut in die Schlagzeilen geriet Sirius B 1923, als sich herausstellte, dass der Helligkeitsunterschied zu Sirius A von 1 : 10000 auf eine mindestens 10000-fach kleinere Oberfläche zurückzuführen ist. (Sirius B leuchtet bläulich und ist mit 25000°K heißer als Sirius A, strahlt also pro cm² sogar mehr Energie ab als dieser.) Der Siriusbegleiter ist kleiner als die Erde und damit der erste weiße Zwerg, der entdeckt wurde! (Mit einer Sonnenmasse ist der nächste weiße Zwerg auch einer der schwersten. Weiße Zwerge wiegen im allgemeinen um 0,6 Sonnenmassen.) 1926 folgte der Durchbruch im theoretischen Verständnis: die Sternmaterie muss, als eine Folge der hohen Dichte, entartet sein. 1983, reichlich spät, bekamen R.H. Fowler und S. Chandrasekhar für ihre bahnbrechenden Arbeiten den Physiknobelpreis.

Sirius B kann nicht immer die masseärmere Komponente gewesen sein. Eine Grundaussage der Sternentwicklungstheorie lautet: Von zwei Sternen entwickelt sich der massereichere schneller. In unserem Falle aber ist die entwickeltere Komponente, der weiße Zwerg, die masseärmere! Vermutlich war noch vor 160 Millionen Jahren Sirius B mit sechs oder sieben Sonnenmassen der massereichere von beiden. Er hat sich schnell zum roten Riesen entwickelt und sich eines Großteils seiner Masse entledigt. Ein wenig davon scheint Sirius A abbekommen zu haben. Jedenfalls deutet alles auf eine Kontamination seiner Atmosphäre mit Riesensternmaterial hin. Zu einem richtigen Masseüberströmen kam es aber anscheinend nicht. Dagegen spricht die stark exzentrische Bahn von Sirius B. (Bei starkem Masseaustausch bilden sich enge Doppelsterne mit kreisförmigen Umlaufbahnen.) Vielleicht wird es noch einmal interessant, wenn sich Sirius A aufbläht…

Sirius gibt uns noch immer Rätsel auf. So berichtet Ptolemäus, der Stern hätte "rot" ausgesehen. Nun entwickeln sich Sterne zwar schnell, insbesondere wenn das Ende nahe ist, aber nicht binnen 2000 Jahren. Dunst und Staub in der Erdatmosphäre wird die Verrötung verursacht haben, zumal die antiken Astronomen für den Kalender zuständig waren und sich für das erste Sichtbarwerden des Hundssterns in der Morgendämmerung, also nahe dem Horizont, interessierten.

Auch ein mysteriöser weiterer Begleiter, Sirius C, von dem immer mal die Rede ist, konnte nie dingfest gemacht werden.