Direkt gesehen worden ist noch kein einziger. Trotzdem muss es sie
geben: Stern und Planet(en) bewegen sich nach den Gesetzen der
Himmelsmechanik um den
gemeinsamen Schwerpunkt. Die periodische Bewegung des Sterns um den
Schwerpunkt dieser selbst gleitet geradlinig durchs All
verrät das Vorhandensein eines bzw. mehrerer
Begleiter. Im Prinzip ist das periodische Wackeln eines solchen Sterns
am Himmel astrometrisch messbar. Merkliche Veränderungen setzen
allerdings planetare Begleiter großer Masse in großem
Abstand vom Stern voraus, mit entsprechend langen Umlaufzeiten. Da erst
seit wenigen Jahren danach gesucht wird, ist erst in Zukunft mit
astrometrischen Nachweisen zu rechnen.
Fast alle Exoplaneten sind mit
dem Radialgeschwindigkeitsverfahren (RG-Verfahren) entdeckt worden. Zum Nachweis wird
lediglich die Geschwindigkeitsänderung längs der Sichtlinie
verwendet, die sich aus dem Hin und Her des Sterns ergibt. Dieses
Verfahren bevorzugt sternnahe massereiche Planeten. (Leider ist
es nicht so aussagekräftig wie die astrometrische Methode, da
weniger Informationen ausgeschlachtet werden.) Die
Radialgeschwindigkeit wird mittels des Dopplereffekts gemessen.
Geschwindigkeitsänderungen von wenigen Metern pro Sekunde sind
heutzutage nachweisbar.
Überrascht hatte, dass das RG-Verfahren auf Anhieb erfolgreich war. Man war davon ausgegangen, dass ferne Planetensysteme unserem eigenen ähneln. Jupiter braucht zwölf Jahre, die Sonne zu umrunden. Dass es jupiterartige Planeten auf Umlaufbahnen weit innerhalb der Merkurbahn geben könnte, sog. «heiße» Jupiter mit wenigen Tagen Umlaufzeit, damit hatte niemand gerechnet.
Ein weiteres Nachweisverfahren nutzt den Verdunklungseffekt aus, sollte zufälligerweise ein Planet vor seinem Stern vorbeiziehen. Der photometrische Effekt ist winzig. Die Erde beispielsweise ist hundertmal kleiner als die Sonne. Die Lichtschwächung, die sie verursachte, beliefe sich für einen Regulus-Astronomen (angenommen Regulus sei in der Ekliptik) gerade mal auf 0,0001 Größenklassen. Mit hochgenauer Photometrie von Raumfahrzeugen aus, sollte diese Genauigkeit indes erreichbar sein. Entsprechende Projekte, die auf das Auffinden erdähnliche Planeten abzielen, sind bei ESA und NASA in Vorbereitung.
Von einem Planeten ist bekannt, dass er regelmäßig seinen Stern verdunkelt: HD 209458B. Dieser Planet war allerdings mittels der RG-Methode aufgespürt worden. Ein bislang noch unbestätigter Transit-Kandidat ist OGLE-TR-56.
26.02.2003