Das Anthropische Prinzip ist umstritten. Zumindest scheint es (in der sog. "schwachen" Form) geeignet, uns auf Wissenslücken hinzuweisen. Als Erklärungsprinzip könnte es aber den Drang, den Dingen auf den Grund zu gehen, behindern.
Superstring-Physiker, die darüber nachdenken, wie sich Gravitations- und Quantenphysik vereinigen lassen (bei Energien um 10-hoch-19 GeV), vermuten, dass eine solche Theorie keinen Spielraum, keine freien Parameter zulässt. Bedeutete das dann das Ende des Anthropischen Prinzips? Abgesehen davon, dass es fraglich ist, ob sich eine solche Theorie "von allem", die unserem Verlangen nach Stimmigkeit nachkommt, jemals experimentell hinterfragen lässt - unsere Teilchenbeschleuniger erreichen 1000 GeV! -, gibt es Symmetriebrechungen: Selbst in einer prinzipiell festgelegten Welt entscheiden zufällige Schwankungen über den Gang der Dinge.
8.01.2003