[…] die Kontinuität der Persönlichkeit
wird gewahrt von den Anzügen,
die bei gutem Stoff zehn Jahre halten.
Gottfried Benn

Dass wir uns, trotz allen Wandels, als ein Ganzes empfinden, ist eventuell nur ein Ne­ben­pro­dukt der Gehirntätigkeit. Teile des Gehirns sind eh auf die mi­nu­zi­öse Überwachung des Körper­zustands spezialisiert. Das ist notwendig, um die Lebens­vor­gänge steuern zu können. Die Körperlandschaft, die dieser Überwachungsapparat von uns zeichnet, könnte sich, so An­to­nio Damasio, beim Menschen verselbständigt und in unserer Vor­stel­lungs­welt das Symbol erzeugt haben, das wir mit der Kontinuität der Persönlichkeit verbinden. Erleichtert wird diese Identifikation da­durch, dass der Körperzustand im Vergleich zu den wechselnden Bil­dern von der Außenwelt, als relativ konstant erfahren wird. Eine Amöbe hätte es da schwerer.

geändert: 26.03.2004